Das kloster St-Pierre

Der Name des Dorfs Môtiers geht auf „Moustier“ (Monasterium = Kloster) zurück.

Die Benediktinerzeit

Jüngsten Ausgrabungen zufolge wurde das Kloster St. Pierre im 6. Jahrhundert n. Chr. gegründet. Seit dem 8. Jahrhundert lassen sich zwei nebeneinander bestehende Kirchen nachweisen, die der spirituellen Bedeutung von Môtiers Ausdruck verleihen: Notre-Dame als Kirche für die Laiengemeinde und St. Pierre als Kirche der Mönche.

Das Kloster erlebte in seiner langen Geschichte zahlreiche Veränderungen. Die wichtigste ist wohl der umfangreiche Ausbau durch Benediktiner Mönche im 11. Jahrhundert.

Die grosse, in romanischem Stil gehaltene Kirche mass 35 m (Länge) auf 20 m (Breite). Die Krypta ist die einzige ihrer Art im Kanton Neuenburg. Heute ist sie Teil der Kellergewölbe, in denen die Cuvées Mauler heranreifen. Die gotischen Bögen des Chores und der aussergewöhnliche Dachstuhl in Form eines umgekehrten Kiels stammen aus dem 16. Jahrhundert.

Nach der Reformation

Im Jahr 1536, also nach tausend Jahren ununterbrochener Präsenz, vertreibt die Reformation die Mönche. Sie flüchten in die Abtei von Montbenoît in der Franche-Comté und lagern auch die Archive dorthin aus. Zwei Jahre später wird das Kloster säkularisiert. Die Kirche dient nun als Scheune zur Aufbewahrung von Sacheinnahmen und Steuern in Naturalien. Die fürstlichen Steuereinnehmer nutzen die Klostergebäude als Wohnung.

Danach hatte das Kloster St. Pierre wechselnde Besitzer. Jean-Jacques Rousseau hielt sich von 1762 bis 1765 in Môtiers auf und erwog sogar, dort eine Druckerei aufzubauen und die Erstausgabe seiner gesammelten Werke herauszugeben.

Die Ära Mauler

Im Jahr 1859 zieht Louis-Edouard Mauler, ein Elsässer, im Kloster ein, da es ihm die geräumigen und tiefen Keller mit ihren konstanten Temperaturen angetan haben. Er übernimmt somit eine Institution, die im Jahr 1829 von Abram-Louis Richardet gegründet wurde und bereits für ihre grossartigen Grands Vins Mousseux berühmt war.